8.1 Allgemeines
(1)
Die Einhaltung eidgenössischer, kantonaler und kommunaler Bestimmungen ist Sache des Netzanschlussnehmers der Installation. Die Abklärungen sind vor dem Einreichen des Anschlussgesuches bzw. der Installationsanzeige vorzunehmen.
(2)
Der VNB entscheidet, unter welchen Bedingungen Verbraucheranlagen angeschlossen werden können.
(3)
Verbraucheranlagen dürfen nur angeschlossen werden, wenn sie die Anforderungen hinsichtlich Netzrückwirkungen gemäss den «Technischen Regeln für die Beurteilung von Netzrückwirkungen D-A-CH-CZ» [4] einhalten.
(4)
Für den Anschluss von Verbraucheranlagen, welche von den im Kapitel 8 aufgeführten Bestimmungen sowie den angegebenen Werten abweichen, ist dem VNB frühzeitig ein Anschlussgesuch einzureichen.
(5)
Für Verbraucheranlagen, ausgenommen Kochgeräte mit gemeinsamer Zuleitung, gelten die in nachstehender Tabelle 2 aufgeführten Anschlusswerte und zugehörenden Spannungen.
(6)
Für Küchenumbauten mit bestehenden Installationen und gemeinsamer Zuleitung für Kochherde oder Rechauds und Backöfen gelten die in der Tabelle 3 aufgeführten Anschlusswerte und zugehörenden Spannungen.
(7)
In Anlagen, die einen ununterbrochenen Betrieb erfordern (Pumpenanlagen, Kühlanlagen usw.), kann der VNB im Hinblick auf einen möglichen Netzausfall die verzögerte Wiedereinschaltung verlangen.
|
Spannung |
Anschluss |
Anschlusswert |
|---|---|---|
|
1 x 230 V |
1 LN |
≤ 3,7 kVA |
|
1 x 400 V |
2 L |
≤ 6,4 kVA |
|
1 x 400/230 V |
2 LN |
≤ 7,4 kVA |
|
3 x 400/230 V |
2 LN |
≤ 7,4 kVA |
Tabelle 2: Anschlusswerte Verbraucheranlagen allgemein
|
Spannung |
Anschluss |
Anschlusswert |
|---|---|---|
|
1 x 400/230 V |
2 LN |
≤ 10 kVA |
Tabelle 3: Anschlusswerte Kochherde, Rechauds, Backöfen
8.2 Geräte und Anlagen, die Spannungsänderungen verursachen können
(1)
Für den Anschluss von Geräten und Anlagen, die Spannungsänderungen verursachen können (wie Motoren, Schwingungspaket-/Thermostatsteuerungen, Schweisseinrichtungen usw.) welche bei den entsprechenden Häufigkeiten und Anschlussarten die maximalen Anschlussleistungen überschreiten, ist vorgängig zur Installationsanzeige ein technisches Anschlussgesuch einzureichen (vgl. Kapitel 2.2).
(2)
Für den Anschluss von Motoren, welche die in der nachstehenden Tabelle 4 aufgeführten Anlaufströme überschreiten, ist vorgängig zur Installationsanzeige ein Technisches Anschlussgesuch einzureichen.
(3)
Die Häufigkeit r ergibt sich aus der Anzahl Motoranläufe, die in einem Zeitintervall von 1 Minute bzw. 1 Stunde auftreten.
(4)
Bei unregelmässigen Vorgängen ist für die Häufigkeit r ein repräsentativer Wert für die Anzahl der Motoranläufe je Minute einzusetzen. Diesen erhält man, wenn man aus der Summe der Schaltvorgänge in einem Zweistundenintervall mit hoher Benutzungshäufigkeit die mittlere Schalthäufigkeit je Minute berechnet.
|
Motoren | |||
|---|---|---|---|
|
Häufigkeit r |
Häufigkeit r |
Spannung / Anlaufstrom |
|
|
1 x 230 V |
3 x 400 V |
||
|
< 0,5 |
|
20 A |
40 A |
|
< 20 |
< 0,3 |
12 A |
24 A |
|
< 30 |
< 0,5 |
11 A |
22 A |
|
< 60 |
< 1 |
9 A |
18 A |
|
< 120 |
< 2 |
7 A |
14 A |
Tabelle 4: Anschluss von Motoren
8.3 Geräte und Anlagen, die Oberschwingungen verursachen können
(1)
Geräte und Anlagen (wie Stromrichter, elektronisch geregelte Wechselstrommotoren, Induktions-Kochherde, Dimmer, TV-Geräte, Computer einschliesslich Peripheriegeräte, Leuchten mit elektronischem Vorschaltgerät, Geräte der Unterhaltungselektronik, etc.) können am Verknüpfungspunkt Oberschwingungen verursachen.
(2)
Bei Steuerverfahren (z.B. Phasenanschnittsteuerungen) zur Leistungsregelung von Raum- und Klimaheizelementen und anderen Wärmeapparaten darf die Summe der Oberschwingungsströme 5% des Nennstromes nicht überschreiten (THDi < 5%).
(3)
Werden die in nachstehender Tabelle 5 aufgeführten Richtwerte (Einzelgeräte oder die Summe der bereits vorhandenen und neuen Geräte, inkl. steckbaren Geräte) überschritten, ist dem VNB vorgängig der Installationsanzeige ein Technisches Anschlussgesuch einzureichen.
(4)
Bei Anschluss-Überstromunterbrechern > 400 A sind die Richtwerte für die Einreichung eines technisches Anschlussgesuches beim VNB anzufragen.
(5)
Werden die zulässigen Grenzwerte überschritten, so sind in Absprache mit dem VNB entsprechende Abhilfemassnahmen zu treffen.
(6)
Die maximal zulässigen Oberschwingungsströme, welche eine Kundenanlage verursachen darf, sind in nachstehender Tabelle 6 aufgeführt. Die Angaben dienen als Richtwerte bei einem Leistungsverhältnis (SkV/SA) von rund 18,8. Für eine detaillierte Beurteilung ist nach D-A-CH-CZ [4] vorzugehen.
|
Anschluss-Überstromunterbrecher |
Einzelgerät |
Summe aller Geräte (Ober-schwingungserzeuger) |
|---|---|---|
|
25 |
2 |
6 |
|
32 |
3 |
8 |
|
40 |
4 |
10 |
|
63 |
6 |
16 |
|
80 |
7 |
20 |
|
100 |
9 |
25 |
|
125 |
11 |
31 |
|
160 |
14 |
40 |
|
200 |
18 |
50 |
|
250 |
22 |
62 |
|
315 |
28 |
79 |
|
≥ 400 |
36 |
100 |
Tabelle 5: Anschluss von Geräten, die Oberschwingungen verursachen
|
Anschluss-Überstromunterbrecher |
zulässiger Oberschwingungsstrom |
|||||||
|
3 |
5 | 7 | 11 | 13 | 17 | 19 | >19 | |
|
[A] |
[A] |
[A] |
[A] |
[A] |
[A] |
[A] |
[A] |
|
|
25 |
0,6 |
1,6 |
1,1 |
0,5 |
0,4 |
0,2 |
0,2 |
0,1 |
|
32 |
0,8 |
2,0 |
1,4 |
0,7 |
0,5 |
0,3 |
0,2 |
0,1 |
|
40 |
1,0 |
2,6 |
1,7 |
0,9 |
0,7 |
0,3 |
0,3 |
0,2 |
|
63 |
1,6 |
4,0 |
2,7 |
1,3 |
1,1 |
0,5 |
0,4 |
0,3 |
|
80 |
2,0 |
5,1 |
3,4 |
1,7 |
1,4 |
0,7 |
0,5 |
0,3 |
|
100 |
2,6 |
6,4 |
4,3 |
2,1 |
1,7 |
0,9 |
0,6 |
0,4 |
|
125 |
3,2 |
8,0 |
5,3 |
2,7 |
2,1 |
1,1 |
0,8 |
0,5 |
|
160 |
4,1 |
10,2 |
6,8 |
3,4 |
2,7 |
1,4 |
1,0 |
0,7 |
|
200 |
5,1 |
12,8 |
8,5 |
4,3 |
3,4 |
1,7 |
1,3 |
0,9 |
|
250 |
6,4 |
16,0 |
10,7 |
5,3 |
4,3 |
2,1 |
1,6 |
1,1 |
|
315 |
8,1 |
20,2 |
13,4 |
6,7 |
5,4 |
2,7 |
2,0 |
1,3 |
|
400 |
10,2 |
25,6 |
17,1 |
8,5 |
6,8 |
3,4 |
2,6 |
1,7 |
Tabelle 6: Maximal zulässige Oberschwingungsströme nach D-A-CH-CZ
8.4 Übrige Verbraucheranlagen
(1)
Für übrige Verbraucheranlagen gelten die jeweiligen besonderen Bestimmungen des VNB.
(2)
Als übrige Verbraucheranlagen gelten z.B. Kochherde, Wassererwärmer, Waschmaschinen, Wärmepumpen etc.
